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Omnichannel

In einer zunehmend digitalisierten Welt ist das Einkaufsverhalten der Kundinnen und Kunden komplexer denn je. Sie informieren sich online, vergleichen Preise mobil, kaufen im Geschäft vor Ort – und erwarten dabei ein nahtloses Erlebnis über alle Kanäle hinweg. Genau hier setzt das Konzept des Omnichannel an. Es steht für eine kanalübergreifende Strategie, die Online- und Offline-Erlebnisse miteinander verbindet und Kundinnen sowie Kunden in den Mittelpunkt stellt.

Was bedeutet Omnichannel eigentlich?

Der Begriff Omnichannel (auch Omnikanal) beschreibt die vollständige Integration aller Vertriebskanäle eines Unternehmens. Egal ob Onlineshop, stationärer Einzelhandel, Social Media, App oder Marktplatz – alle Kanäle sind so miteinander verknüpft, dass Kundinnen und Kunden jederzeit zwischen ihnen wechseln können, ohne dass Informationen oder Service verloren gehen. Beispiel: Eine Kundin entdeckt ein Produkt auf Instagram, legt es im Onlineshop in den Warenkorb, prüft im Geschäft die Passform und bestellt es schließlich über die App. Der gesamte Kanalwechsel funktioniert reibungslos – das ist Omnichannel Commerce in Aktion.

Omnichannel vs. Multichannel vs. Crosschannel – der Hauptunterschied

Viele Händler:innen verwenden die Begriffe Multichannel, Crosschannel und Omnichannel synonym – doch es gibt klare Unterschiede:


  • Multichannel: Mehrere Verkaufskanäle (z. B. Onlineshop, Laden, Marktplätze), die getrennt voneinander arbeiten.
  • Crosschannel: Teilweise vernetzte Kanäle, z. B. durch Click & Collect oder Return in Store.
  • Omnichannel: Alle Kanäle greifen vollständig ineinander. Kundendaten, Warenbestände, Marketing und Service sind zentral verknüpft, sodass ein wirklich einheitliches Einkaufserlebnis entsteht.


Kurz gesagt: Je stärker die Kanäle miteinander verbunden sind, desto nahtloser wird die Customer Experience.

Warum Omnichannel Commerce unverzichtbar ist

Kund:innen erwarten heute Personalisierung und Konsistenz – unabhängig davon, ob sie eine Marke auf Social Media sehen, online kaufen oder im Laden besuchen. Eine Omnichannel-Strategie erfüllt genau diese Erwartung und bietet klare Vorteile:


  1. Einheitliche Customer Journey: Alle Kanäle sind verbunden – das macht Interaktionen nachvollziehbar und kontextbezogen.
  2. Mehr Komfort: Kund:innen können frei zwischen Online und Offline wechseln, ohne Datenverlust.
  3. Stärkere Kundenbindung: Ein konsistentes Markenerlebnis schafft Vertrauen.
  4. Bessere Entscheidungen: Vernetzte Daten liefern wertvolle Insights für Marketing, Sortiment und Service.
  5. Höherer Umsatz: Studien zeigen: Kund:innen, die über mehrere Kanäle einkaufen, geben durchschnittlich mehr aus.

Die Rolle des Omnichannel im modernen Einzelhandel

Händler:innen, die auf Omnichannel Commerce setzen, verbinden das Beste aus beiden Welten: die emotionale Stärke des stationären Handels und die Reichweite des E-Commerce. Beispiel aus der Modebranche: Kund:innen probieren Kleidungsstücke im Laden, scannen den Barcode per App und bestellen die passende Größe online nach Hause. Oder sie nutzen im Onlineshop eine virtuelle Anprobe und holen das Produkt später im Store ab. Diese kanalübergreifende Vernetzung macht das Einkaufserlebnis nicht nur bequemer, sondern auch effizienter – für Kund:innen und Händler:innen gleichermaßen.

Technologische Basis: Wie Omnichannel Commerce funktioniert

Damit Omnichannel gelingt, müssen alle Systeme miteinander kommunizieren – von Warenwirtschaft über CRM bis zur Logistik. Moderne Technologien wie Microservices und Headless Commerce schaffen dafür die nötige Flexibilität.


Ein Headless-Ansatz trennt beispielsweise das Frontend (die Präsentationsschicht) vom Backend (der Inhaltsverwaltung). So können Unternehmen ihre Inhalte und Produktinformationen einmal zentral pflegen und über verschiedene Kanäle ausspielen – von der Website bis zur App oder Social Media.


Dieser modulare Aufbau erleichtert die Skalierbarkeit und Anpassungsfähigkeit – zwei entscheidende Faktoren im dynamischen digitalen Handel.

So gelingt die Umsetzung einer Omnichannel-Strategie

Der Weg zur echten Omnichannel-Erfahrung beginnt mit Planung und Integration. Die wichtigsten Schritte:

  1. Ist-Analyse: Welche Vertriebskanäle gibt es bereits? Wie sind sie verknüpft?
  2. Kundenzentrierung: Analysiere die Customer Journey und erkenne, wo Kanalwechsel stattfinden.
  3. Technische Integration: Führe Systeme zusammen (CRM, CMS, Warenwirtschaft).
  4. Markenkonsistenz: Einheitliches Design und klare Botschaft auf allen Kanälen.
  5. Team-Enablement: Mitarbeitende müssen Prozesse und Mehrwert verstehen.
  6. Datenanalyse: Nutze Insights, um die Strategie laufend zu optimieren.

Omnichannel-Marketing: Mehr als nur Werbung

Omnichannel-Marketing bedeutet, dass alle Marketingkanäle – Newsletter, Social Ads, Website, POS – gemeinsam auf eine einheitliche Customer Experience einzahlen.


Beispiel: Eine Kundin legt ein Produkt in den Warenkorb, kauft es aber nicht. Später erhält sie eine personalisierte Instagram-Anzeige oder eine E-Mail mit einem Rabattcode. Dieses kanalübergreifende Retargeting steigert Relevanz, Conversion und Kundenzufriedenheit gleichermaßen.

Fazit: Omnichannel ist kein Trend – es ist der neue Standard

Die Grenzen zwischen Online und Offline verschwimmen. Wer heute noch auf getrennte Vertriebskanäle setzt, riskiert, den Anschluss zu verlieren. Omnichannel Commerce ist längst kein „Nice-to-have“ mehr, sondern die Grundlage für nachhaltigen Erfolg. Unternehmen, die frühzeitig auf eine vernetzte Strategie setzen, schaffen echte Wettbewerbsvorteile: Sie bieten Kund:innen das, was sie erwarten – ein nahtloses, personalisiertes und konsistentes Einkaufserlebnis über alle Kanäle hinweg.